Die Corona-Impfung
Alles rund um den Corona-Impfstoff: Von der Entwicklung bis zur Impfung.
Impfstatistik für Deutschland
Wählen Sie ein Bundesland aus, um zu sehen, wie viele Deutsche bereits ihre erste Corona-Impfung erhalten haben.
Der Impffortschritt in Europa
Hier zeigen wir, wie viele Menschen in europäischen Ländern gegen das Coronavirus geimpft wurden.
Status:
Daten Quelle: interaktiv.morgenpost.de.
Wann kann ich mich gegen Corona impfen lassen?
In Deutschland wird bereits seit dem 27. Dezember 2020 mit dem Covid-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer geimpft. Schrittweise wurden und werden weitere Impfstoffe zugelassen. Nach anfänglicher Priorisierung von Risikogruppen konnte mittlerweile jeder erwachsenen Person in Deutschland ein Impfangebot gemacht werden.
Auch Kinder werden zunehmend in den Impfempfehlungen der STIKO berücksichtigt. Zudem werden Auffrischimpfungen unbedingt empfohlen.
Darüber hinaus erklärte die EU-Kommission Ende Dezember 2021, dass Impfzertifikate in der EU künftig nur noch eine Gültigkeit von neun Monaten ab der Grundimmunisierung haben sollen, wenn keine Boosterung erfolgt.
Zudem bleibt es wichtig, die Empfehlungen der lokalen Behörden zu Hygienemaßnahmen und Kontaktverhalten zu berücksichtigen.
Wichtige Impfstoff-News und Studien
Zwar sind die Corona-Impfstoffe mittlerweile schon viele Monate im Einsatz. Dennoch gibt es regelmäßig neue wissenschaftliche Studien, die für die Einschätzung und Bewertung der verschiedenen Impfstoffe wegweisend sind. Denn gerade neue Virus-Varianten können die Faktenlage fortlaufend verändern.
Hier erhalten Sie eine Übersicht zu den wichtigsten Studienergebnissen:
Studie: Wie ansteckend sind Geimpfte?
Geimpfte Personen haben ein geringeres Risiko sich mit COVID-19 anzustecken als ungeimpfte Menschen. Wenn sich Geimpfte jedoch infizieren, sind sie ähnlich ansteckend wie Ungeimpfte für andere Menschen. Auch die Viruslast im Rachen ist dann vergleichbar.
Studie: Schützt Impfung vor Delta-Variante
Beim Verhindern von symptomatischen Infektionen ist die Wirksamkeit der Corona-Impfung bei der Delta-Variante geringer als bei vorherigen Virustypen. Allerdings zeigen Studien, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs gegenüber schweren Verläufen, Hospitalisierungen und Todesfällen weiterhin sehr hoch ist.
Studie: Impf-Risiken und Nebenwirkungen
Harmlose, kurz anhaltende Impfreaktionen wie Schulterschmerzen oder Fieber sind insgesamt häufig bei den verschiedenen Corona-Impfstoffen. Das Risiko von schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Herzmuskelentzündung oder Thrombosen ist dagegen selten und wird kontinuierlich vom Paul-Ehrlich-Institut erfasst.
Studie 1 und PEI-Bericht
Studie: Wirksamkeit von Moderna
Die Wirksamkeit einer vollständigen Impfung mit Moderna beträgt 73,1 % bezogen auf das Infektionsrisiko mit der Delta-Variante. Hinsichtlich schwerer oder sogar tödlicher Verläufe liegt die Wirksamkeit bei 96,1 %.
Die folgende Übersicht zeigt die Anzahl der Impfstoffe pro Entwicklungsstufe*:
*Nach der Zulassung werden alle Impfstoffe in weiteren kontinuierlich fortlaufenden Studien überwacht und kontrolliert.
Corona-Impfstoffentwicklung
Bei der Entwicklung durchlaufen Impfstoffe festgelegte Schritte: Im Labor wird von Forschenden zunächst identifiziert, welche Strukturen des Erregers eine ausreichende Reaktion beim menschlichen Immunsystem hervorrufen können. Da der Impfstoff im Vergleich zum Erreger stark abgeändert ist, besteht keine Gefahr für eine Infektion.
Wie bei allen Medikamenten muss auch bei Impfstoffen sichergestellt werden, dass sie wirksam und vor allem sicher sind. Der gewonnene Impfstoff wird dann in klinischen Phasen in immer größeren Studien an Menschen getestet. So erlangt nur ein Bruchteil der geprüften Impfstoffe nach sorgfältiger Testung in den klinischen Phasen eine Zulassung.
Eine Besonderheit bei Corona: Im Fall der Impfung gegen das Coronavirus können aufgrund der Dringlichkeit Phase 1 und 2 oder Phase 2 und 3 zusammengelegt werden. Eine vorläufige Notfallzulassung ist ebenfalls möglich.
Phasen der Impfstoffentwicklung
Wie schneiden die Corona-Impfstoffe im Vergleich ab?
Nach der erfolgreichen Zulassung von BioNTech/Pfizer Ende 2020 kommen mittlerweile mehrere Corona-Impfstoffe in Europa zum Einsatz. Während anfangs noch gar kein Impfstoff zur Verfügung stand, stehen viele Menschen nun vor der berühmten „Qual der Wahl”. Hier finden Sie eine Übersicht, in der die wichtigsten Corona-Impfstoffe miteinander verglichen werden.
Aktueller Stand der Corona-Impfstoffe
Die Zulassung von Impfstoffen variiert von Land zu Land. So gibt es bereits mehrere Corona-Impfstoffe, welche in bestimmten Ländern, nicht aber in anderen zugelassen wurden. Zudem befinden sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Impfstoffarten in Entwicklung und Testung. Die Zahl der zugelassenen Impfstoffe kann also künftig weiter steigen. Eine detaillierte Übersicht von den verschiedenen getesteten Impfstoffen und über den zeitlichen Verlauf finden Sie unten in der Tabelle.
Bei der Impfstoffentwicklung werden teils unterschiedliche Ansätze verfolgt: Entweder man greift auf bekannte, gut bewährte Konzepte zurück oder es werden hochmoderne Methoden angewandt. Für sie alle gilt, dass sie die gleichen Schritte bis zur Zulassung durchlaufen und ihre Sicherheit und Wirksamkeit in Studien unter Beweis stellen müssen. Letztlich unterscheiden sich die verschiedenen Impfstoffarten vor allem darin, auf welche Weise sie das körpereigene Immunsystem stimulieren.
Bisher wurden Impfstoffe meist so entwickelt, dass die Virusbausteine mit den Antikörpern und Immunzellen des Körpers in Kontakt treten konnten. Bei neueren Methoden wird dem Körper dagegen nur noch der „Bauplan” einzelner Virusbestandteile zugeführt, um das Immunsystem daran zu trainieren. Es ist denkbar, dass am Ende mehrere Impfstoffe und Impfstoffarten zugleich verfügbar sein werden.
Inzwischen wurde zum Beispiel mit Nuvaxovid ein weiterer gegen schwere Verläufe wirksamer Impfstoff von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) empfohlen. Dieser ist erst der fünfte in der EU zugelassene Corona-Impfstoff, unterscheidet sich aber grundsätzlich von den bisherigen. Zwar sind alle in Europa eingesetzten Corona-Impfstoffe im weiteren Sinne Totimpfstoffe – enthalten also keine vermehrungsfähigen Coronaviren. Bei dem Vakzin des US-Pharmaherstellers Novovax handelt es sich jedoch um einen Protein-Impfstoff, der Bestandteile des sogenannten Spike-Proteins enthält. Dadurch könnte Nuvaxovid besonders für die Menschen eine Alternative darstellen, die noch unsicher sind und den neuen mRNA-Impfstoffen mit Vorbehalten gegenüberstehen.
Inaktivierter Virus
Die Viren werden zunächst in Zellkultur vermehrt und dann abgetötet. Die abgetöteten Viren werden dann geimpft und können zwar eine Immunreaktion, nicht jedoch die Erkrankung selber auslösen.
Abgeschwächter Virus
Die Viren werden in Zellkultur vermehrt, jedoch sind einige ihrer Bestandteile so verändert, dass sie weniger infektiös sind. Diese Impfstoffe lösen eine stärkere Immunreaktion aus.
Virusähnliche Partikel
Modifizierte Virushüllen, die dem Coronavirus ähnlich sehen, aber nicht mit Erbinformation bestückt sind, werden künstlich hergestellt.
Viren-Bestandteile
Einzelne Bestandteile des Virus, auf die das Immunsystem gut reagiert, werden künstlich hergestellt und dann verabreicht.
Replizierender viraler Vektor
Nicht das Coronavirus, sondern harmlosere im Menschen vermehrungsfähige Viren werden mit Erbinformation des Coronavirus bestückt und gelangen so in unsere Zellen. Dort werden für das Immunsystem relevante Teile des Coronavirus selbst hergestellt.
Nicht-replizierender viraler Vektor
Erbinformation des Coronavirus wird in nicht-vermehrungsfähige Viren eingebaut. Diese schleusen die Information in unsere Zellen, wo daraufhin für das Immunsystem relevante Teile des Coronavirus selbst hergestellt werden.
RNA
Der fertige Bauplan für Teile des Virus (RNA) wird in die Körperzellen eingeschleust. Dort werden dann einzelne Protein-Bestandteile des Virus direkt hergestellt. Diese werden an das Immunsystem weitergereicht und lösen eine Immunreaktion aus.
DNA
Der unfertige Bauplan für Teile des Virus (DNA) wird in unsere Zellen eingeschleust. Dort wird er in den fertigen Bauplan (RNA) des Virus übersetzt. Dieser startet die Herstellung einzelner Bestandteile des Virus, die an das Immunsystem weitergereicht werden und eine Immunreaktion auslösen.
Sonstige
Heterogene Gruppe von experimentellen Ansätzen wie hybriden Influenza-Corona-Viren, Baupläne für zielgerichtete Antikörper, oder passive Impfungen.
Wird die Corona-Impfung Pflicht?
Im Dezember 2021 wurde offiziell eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes von Bundestag und -rat verabschiedet. Demnach gilt in Deutschland ab Mitte März 2022 eine berufsbezogene Impfpflicht für Mitarbeiter:innen von Einrichtungen, in denen besonders durch Covid-19 gefährdete Menschen behandelt oder betreut werden. Dies betrifft z.B. Altenheime, Krankenhäuser, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Tageskliniken, ärztlichen Praxen, Rettungsdienste und sozialpädagogische Zentren. Für eine generelle Impfpflicht gibt es derzeit keinen Konsens.
Vom Impfstoff zur Impfempfehlung
Spätestens nach Durchlaufen aller Testphasen und der behördlichen Zulassung führt die ständige Impfkommission (STIKO) eine wissenschaftliche Evaluierung der Impfung auf Ebene der Gesamtbevölkerung durch und spricht differenzierte Empfehlungen aus. Daraufhin nimmt sie der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in die sogenannte Schutzimpfungsrichtlinie (SI-RL) auf. Damit wird (außer bei Reiseimpfungen) sichergestellt, dass die Krankenkassen die Kosten für die Impfung übernehmen.
Hohe rechtliche Hürden für eine Impfpflicht
Das Veranlassen einer Impfpflicht ist darüber hinaus an enge rechtliche Grenzen geknüpft: §20 Absatz 6 des Infektionsschutzgesetzes (InfSchG) regelt eine solche Pflicht dahingehend, dass das Bundesgesundheitsministerium nur zusammen mit den Ländern im Bundesrat eine solche Pflicht aussprechen darf. Diese gilt auch dann nur für – durch eine schwere Verlaufsform der Krankheit bedrohte – Teile der Bevölkerung.
Deutsche hinsichtlich Impfpflicht gespalten
Die Bevölkerung in Deutschland hat stark unterschiedliche Ansichten hinsichtlich einer Impfpflicht. Dabei unterscheiden sich insbesondere die Meinungen von bereits Geimpften (tendenziell pro Impfpflicht) und noch Ungeimpften (überwiegend contra). Die Daten wurden in zweiwöchigen Abständen im Rahmen der sogenannten COSMO-Studie erfasst (Monitoring soziologisch relevanter Variablen im Zusammenhang mit dem Auftreten des Coronavirus).
Wer sollte sich gegen Corona impfen lassen?
Eine Impfung gegen COVID-19 ist der sicherste Weg, sich und andere effektiv vor einem schweren Erkrankungsverlauf zu schützen. Alle in Deutschland zugelassenen Impfstoffe wurden zuvor einer rigorosen Testung auf Sicherheit und Wirkung unterzogen. Dementsprechend gelten Impfempfehlungen des RKI für alle Erwachsenen, sofern keine gesundheitlichen Gründe gegen eine Impfung sprechen. Dies ist im Einzelfall mit den behandelnden Ärzt:innen zu klären. Auch für alle 5- bis 17-Jährigen ist die Corona-Impfung laut EMA mittlerweile zugelassen. Hintergründe und Updates zu den Impfempfehlungen des RKI finden Sie hier.
Mehr zum Thema Impfung finden Sie in unserem Artikel „Lässt sich die Grippe von COVID-19 unterscheiden und lohnt sich eine Grippeimpfung?”
Corona-Impfung für Schwangere – Ja oder Nein?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des RKI empfiehlt die Corona-Impfung für ungeimpfte Schwangere ab dem 2. Trimenon sowie für ungeimpfte Stillende. Die Grundimmunisierung (1. und 2. Dosis) sollte dabei mit dem mRNA-Impfstoff („Comirnaty”) von BioNTech erfolgen.
Darüber hinaus empfiehlt die STIKO – wie bei allen Personen ab 12 Jahren – auch schwangeren und stillenden Frauen eine Auffrischimpfung. Bei Schwangeren gilt die Empfehlung wieder ab dem 2. Trimenon. Ausführliche Informationen finden Sie in unserem Artikel Coronaimpfung und Schwangerschaft.
Alle Empfehlungen wurden von der STIKO nach ausgiebiger Analyse der Studienlage und aller etwaigen Risiken erarbeitet. Einer der Hauptgründe ist, dass eine Schwangerschaft demnach ein relevanter Risikofaktor für schwere COVID-19-Verläufe ist. Mehr Hintergründe finden Sie hier.
Welche Nebenwirkungen können bei einem Corona-Impfstoff auftreten?
Oberste Priorität im gesamten Zulassungsprozess hat die Sicherheit der Impfstoffe. Die Erforschung von Nebenwirkungen ist daher eine der wichtigsten Forschungsfragen im Laufe der Impfstoffentwicklung und danach. Dabei kann das Nebenwirkungsprofil für jeden Impfstofftyp anders ausfallen. Genauere Angaben zu einzelnen Impfstoffen finden Sie hier.
Seltene Nebenwirkungen können auch manchmal erst nach Zulassung sichtbar werden. Hierfür werden Nachzulassungsbeobachtungen („Surveillance”) durchgeführt. Wie bei allen Medikamenten können Nebenwirkungen auch dann nicht nur von Ärzt:innen, sondern von jedem Bürger und jeder Bürgerin direkt an die zuständige Stelle, das Paul-Ehrlich-Institut, gemeldet werden.