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Pandemie des Übergewichts

Erwachsene haben während Pandemie mehr als 5 Kilogramm zugenommen

Eine gesellschaftliche Herausforderung

Eine erwachsene Person ist übergewichtig, wenn ihr sogenannter Body-Mass-Index (BMI) zwischen 25,0 und 29,9 liegt. Bei höheren Werten spricht man von Adipositas. Übergewicht ist extrem häufig und mittlerweile zur globalen Herausforderung geworden [1].

Zwar sind westliche Länder wie Deutschland oder die USA mit einem Anteil von 60 bis 70 % der Bevölkerung weiterhin am stärksten betroffen. Doch auch der globale Durchschnitt steuert kontinuierlich auf die 40-Prozent-Marke zu und hat sich damit in den letzten 50 Jahren fast verdoppelt [2].

All das ist weit mehr als eine statistische Randnotiz. Denn mit Übergewicht geht ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Betroffene einher. Immerhin zählt es nach Bluthochdruck, Rauchen, erhöhtem Blutzucker und Luftverschmutzung zu den Top 5 der größten Risikofaktoren für eine verkürzte Lebenserwartung [3].

Wie sich nun in Studien zeigte, hat die Corona-Pandemie zu einer weiteren Zuspitzung der Lage beigetragen [4-8]:

Abbildung zur Gewichtszunahme während der Pandemie
Gewichtszunahme während der Pandemie

Die Gründe für die vermehrte Gewichtszunahme während der Pandemie waren dabei vielfältig: Vermehrter Stress, weniger Möglichkeiten für Aktivitäten, mehr Konsum von Süßigkeiten, mehr Zeit zum Essen, Essen aus Langeweile und insgesamt weniger Bewegung wurden in Studien als Hauptfaktoren ausgemacht [4-6].

Simple Ursachen, schwierige Lösungen

Was die Angelegenheit besonders knifflig macht, ist die Tatsache, dass es viel leichter ist, Übergewicht zu entwickeln als es wieder loszuwerden. Ist man nämlich erst einmal übergewichtig, ist eine dauerhafte Rückkehr zum Normalgewicht gleich aus mehreren Gründen erschwert [9]: 

Erstens sinkt beim Abnehmen der Ruhestoffwechsel im Körper. Denn während einer Diät geht nicht nur Fettgewebe, sondern auch metabolisch aktives Gewebe verloren. Jedes weitere Kilo abnehmen wird also immer schwerer [9].

Zweitens bleibt der reduzierte Ruhestoffwechsel auch nach Ende der Diät bestehen. Um das Wunschgewicht zu halten, muss auch die Diät – zumindest einigermaßen – fortgeführt werden [9].

Drittens ist langfristiger Verzicht psychisch sehr anspruchsvoll. Dies konnte in Studien immer wieder gezeigt werden. Und viertens sind Menschen „Gesellschaftstiere”. Das heißt, im Schnitt nehmen wir die meisten unserer Mahlzeiten in Gesellschaft ein. Das macht eine idividuelle Diät so schwierig [9].

Mehrere Lösungswege verfolgen

Experten empfehlen daher, das Thema Übergewicht gleichzeitig von verschiedenen Richtungen aus anzugehen [9]:

Ernährungsgewohnheiten nachhaltig angehen: Nur eine gesunde Ernährung, die dauerhaft beibehalten werden kann, ist sinnvoll [9]. 

Regelmäßige Bewegung im Alltag einbauen: Das kann Radfahren zur Arbeit, Treppensteigen statt Fahrstuhlnutzung und vieles mehr sein [9].

Fokus auf die Lebensqualität: Wenn eine Diät nicht als sinnvoll und gewinnbringend angesehen wird, kann sie langfristig nicht erfolgreich sein. Sie muss der Person letztlich gut tun [9]. 

Ermutigen statt Abwerten: Selbst kleine Erfolge sollte man wertschätzen, statt mit Abwertung und Stigmatisierung zu reagieren [9].

Therapieangebote wahrnehmen: Krankenkassen bieten ein vielfältiges Angebot, um dem Übergewicht mit einem ganzheitlichen Behandlungsansatz zu begegnen [9].

Schon Kinder mit Wissen befähigen: Umso früher und vorbeugender Maßnahmen eingesetzt werden, desto erfolgversprechender sind sie [9].

Beherzigt man all dies zusammen, dann kann auch diese Pandemie schließlich erfolgreich überwunden werden!

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Die Inhalte dieses Artikels geben den aktuellen wissenschaftlichen Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und wurden nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch kann der Artikel keine medizinische Beratung und Diagnose ersetzen. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Allgemeinarzt.

Ursprünglich veröffentlicht am

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